Rahmenbedingungen und Organisation
Hochwertige Musikpädagogik muss nicht nur gut gemeint, sondern gut gemacht sein.
Das erfordert zuverlässige Rahmenbedingungen, eine professionelle Organisation und eine perfekte Verwaltung, vor allem aber festangestellte und spezialisiert ausgebildete Lehrkräfte. Ohne die Trägerschaft durch die Kommunen und die Personalkostenzuschüsse des Staats wäre dies nicht machbar.
Die Musikschulfinanzierung
Musikalische Bildung kostet – zahlt sich aber aus.
- Die Eltern und Schüler bezahlen etwa 43 Prozent der Musikschulkosten und finden dank hochwertigem Gruppenunterricht erschwingliche Zugangsmöglichkeiten zur öffentlichen Musikschule.
- Die 4 Zweckverbands- und 12 Vertragsgemeinden finanzieren 41% der Ausgaben.
Sie sichern damit als größter kommunaler Arbeitgeber im Bildungsbereich wertvolle Arbeitsplätze und die eindeutige Qualitätsorientierung für ihre Bürger. - Der Staat trägt weitere 10 Prozent der Kosten.
Musik ist Ausdruck der Natur des Menschen.
Im Musizieren erleben wir Menschen unsere Grundwerte
Wir eignen sie uns an und schöpfen daraus im Miteinander.
Musikalische Denkwerkstatt
Das Leitbild der Musikschule wurde in einer gemeinschaftlichen Denkwerkstatt aller Mitarbeiter:innen in den Jahren 2018 bis 2020 entwickelt. Es veranschaulicht einen Prozess, der aus Erfahrung schöpft und Zukunftsvisionen ermöglicht, auf Verbesserungen hinwirkt, konkrete Maßnahmen (Handlungsziele) aufzeigt und zukunftsträchtige Entscheidungen herbeiführt.
Die Gemeinden und der Förderverein im Zweckverband Kommunale Bildung zeigen damit ihrer öffentlichen Musikschule den Weg in die Zukunft.
In unserer Broschüre finden Sie eine ausführliche Darstellung unseres Leitbildes. Klicken Sie einfach auf das Bild zum Lesen oder Download.
Daraus folgt
-
In der öffentlichen Musikschule dienen wir der musikalischen Bildung und wirken damit prägend auf das kulturelle Leben der Region.
-
Unsere Musikschulangebote sind offen für alle. Wir schaffen Zugänge für Menschen unterschiedlicher Herkunft in jedem Alter und bringen deren eigene Begabungen und Ziele zur Entfaltung.
-
Im Zentrum unserer Arbeit als Musikpädagogen stehen der Mensch und die Musik.
Öffentliche Musikschulen: Kompetenzzentren unserer Bildungsregion
Seit 2015 ist der Landkreis Ebersberg eine bayerische Bildungsregion. Die beiden Öffentlichen Musikschulen mit Sitz in Ebersberg und Vaterstetten sind in der Bildungsregion die kommunalen Kompetenzzentren für musikalische Bildung und stärken ihre Angebotsstruktur insbesondere mit Blick auf die breite Mitte der Bürgergesellschaft und die Vernetzung mit den anderen öffentlichen Bildungseinrichtungen.
Es gibt 4 Zielkategorien
1. Erfüllung des kommunalen Bildungsauftrags mit Bezug zur regionalen Kultur
- Gemeinwohlorientiert, qualitätsbewusst und finanzwirtschaftlich verlässlich
- Gesteuert durch demokratisch legitimierte Mandatsträger
- Rechtssicher: Satzung, Geschäftsordnung, Gebührenordnung, Schulordnung und Dienstanweisungen erfüllen öffentlich-rechtliche Standards
- Kontrolliert durch staatliche Systeme (Berichtsbogen, Verwendungsnachweise, Rechnungsprüfungen)
2. Eindeutige Qualitäts-Orientierung für die Bürger
- Vielfältig im Angebots – für jedes Alter, mit allen gängigen Instrumenten, in vielen Stilrichtungen
- Hochwertig schon im Bereich der Frühpädagogik
- Qualifiziert durch geprüftes Lehrpersonal gemäß der Bay. Sing- und Musikschulverordnung
- Festanstellung des Lehrpersonals – sozialversichert, rechtssicher und nachhaltig
- Verpflichtung des Kollegiums auf eine gemeinsame Angebotsstruktur und Didaktik
3. Zugang für Alle: Von Anfang an, erreichbar, bezahlbar
- Pädagogisch stimmig und kostenbewusst im Mix aus Groß- und Kleingruppen sowie Einzelunterricht
- Inklusiv durch die Einbindung von Menschen mit Behinderung und Kinder mit Migrationshintergrund
- Sozial durch differenzierte Ermäßigungen (Familien und Härtefälle)
4. Besonders geeignet zur Kooperation mit Kitas, Schulen, Gemeinden und Vereinen
- Kooperativ als Institutioneller, öffentlich-rechtlicher Partner von Kitas und Schulen
- mit Weisungsbefugnis gegenüber dem Lehrpersonal
- nahtloser Erfüllung der Aufsichtspflicht
- permanenter Qualitätsentwicklung
- Sicherung vielfältiger Anschlussangebote
Musik macht Sinn
Zu diesem Thema haben schon am 20. März 2002 in Ebersberg Spitzenpolitiker mit Experten aus dem Musikschulbereich diskutiert. Dieses Gespräch hat damals bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die »Neue Musikzeitung«, Deutschlands führende Fachzeitung für Musik, hat Auszüge des Impulsreferats von Musikschulleiter Peter Pfaff zum Leitartikel gemacht. Die NMZ vom April 2002 titelt auf Seite 1:
»Viele Musikschul-Ressourcen liegen noch brach? Die Institution kann einiges mehr, doch wissen das auch die Politiker?«.
Die zur Podiumsdiskussion anwesenden Politiker wussten es. Christa Stewens, damals Staatsministerin für Arbeit, Familie und Sozialordnung, betonte die Bedeutung der Musikschularbeit zur Ausbildung von »sozialer Kompetenz« und kündigte an, im künftigen »Rahmenplan Kindergarten« den Bereich »Musik und Bewegung« aufzuwerten – möglicherweise in enger Zusammenarbeit mit den Musikschulen.
Christa Stewens formulierte aber auch einen klaren Appell an die öffentlichen Musikschulen:
»Erfinden Sie Angebote, die alle Kinder einer Kita einbeziehen und die sich am Kindergartenalltag orientieren – sie haben doch Fachkräfte vor Ort, die sie einbringen können!«.
Schulleiter Peter Pfaff hat diese Aufforderung wörtlich genommen und aus zwei Dialog-Tagungen heraus das Modell MusiKita entwickelt, das heute als richtungsweisend gelten kann und Vorbildcharakter auch für die Zusammenarbeit mit den Grundschulen hat.
Die Eltern, Lehrer und Schüler unserer Musikschule-vhs freuen sich, dass die Musikschularbeit inzwischen zu den Ressourcen, den »Bodenschätzen« und »fundamentalen Aufgaben« der gesellschaftlichen Entwicklung zählt. Sie sind dankbar für die weitsichtige Entscheidung unserer Gemeinde-Politiker, in der Musikschule einen Erziehungsbereich zu fördern, der international als wesentlich für eine Gesellschaft gilt, die sich am Menschen orientiert.
Der Dank unserer Lehrkräfte ist deren unermüdliches Engagement für die pädagogische Qualität. Die Eltern tragen 43 Prozent der Musikschulkosten – mehr als in jedem anderen Bereich der Erziehung – und unterstreichen damit die beachtliche Wertschätzung der Musikschulangebote für die Entwicklung ihrer Kinder. Die Musikschüler bedanken sich mit den Ergebnissen ihres Übens: Mit ausdrucksstarker Musik, Kreativität, Wahrnehmungsfähigkeit, Gefühl und sozialer Intelligenz.